Geschichte der Burg Wilenstein
Anmerkungen zur Baugeschichte der Burg Wilenstein[i]
Burg Wilenstein tritt archivalisch erstmals 1174 aus dem Dunkel der Geschichte, als ein Ritter Landolf von Wilenstein (Landolfo de Wilenstein) urkundlich erwähnt wird. Dieser war Lehensmann der Grafen von Saarwerden, welche in ihrer Eigenschaft als Vögte des Klosters Hornbach das um die Burg gelegene Waldgebiet besaßen. Damit ist die frühere Auffassung, die Burg sei eine Reichsburg und durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa erbaut worden, als veraltet abzulehnen.
Landolf war zwischen 1174 und 1200 Untervogt und als solcher der ranghöchste Ministeriale des Klosters Hornbach. 1237 gelang es dem Kloster, sich von der vererbten Vogtei durch die Wilensteiner freizukaufen. Im Zuge dieser Entwicklung lösten sich die Wilensteiner mehr und mehr von ihrer Stammburg, behielten ihren Namen jedoch bei.
Die Nähe zum Reichsland Lautern macht es verständlich, dass die Wilensteiner schon früh Kontakte mit den Lauterer Burgmannenfamilien hatten. So ist Adalbero, der Sohn Landolfs, 1219 als Burgmann in Lautern nachgewiesen. Der Besitz von Burg und Herrschaft Wilenstein kam im Laufe des 13. Jahrhunderts von den Grafen von Saarwerden auf dem Erbwege in den gemeinschaftlichen Besitz der Herren von Daun und der Grafen von Homburg. In den folgenden drei Jahrzehnten stritten mehrere große Familien um den Besitz der Herrschaft Wilenstein, wobei die Burg schließlich zerstört wurde: Durch Burggemeiner oder deren Freunde waren mehrfach Gewalttaten zum Schaden der Wormser Kirche daraus verübt worden, was Erzbischof Balduin von Trier, dem seit 1332 das Reichsland um Lautern und Wolfstein vom Kaiser verpfändet war, veranlasste, 1333 die Burg zu belagern und teilweise zu zerstören. Das Ergebnis dieser Zerstörung ist auch in weiteren Schriftquellen greifbar, in denen Wirich von Daun 1336 seine Hofstatt in der „ehemaligen Burg“ Erzbischof Balduin zu Lehen auftrug. Diese Auftragung war der letzte Vorgang, der einen Ritter von Wilenstein noch in Verbindung mit der Burg Wilenstein zeigt. Mit seinem Sohn, dem Edelknecht Johann, Veldenzer Lehnsmann und Burgmann zu Lautern, starb das Geschlecht 1372 aus. (mehr...)